Sabrina hat die Nase voll von den schlechten Bedingungen bei ihrer Arbeit. Sie beschließt, etwas dagegen zu tun - und stößt auf heftigen Widerstand.
03:01 Probleme in der Arbeit bei Douglas
08:30 Was macht ein Betriebsrat?
09:27 Welche Rechte hat ein Betriebsrat?
Kaum Pausen, Personalmangel, trotz Krankheit in die Arbeit? Sabrina hat genug. Sie will die Arbeitsbedingungen bei Douglas für sich und ihre KollegInnen endlich verbessern. Und sie hat auch schon einen Plan. Was sie vorhat und wie Douglas darauf reagiert - das hörst du in der ersten Folge von Abgeschminkt.
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Musik: Ghost Beatz/Soundstripe
Sabrina: Ich möchte mich mal so, so bedanken bei euch für das zahlreiche Kommen, für die Solidarität, für die netten Nachrichten Instagram, Facebook, egal wo.
(Applaus)
Sabrina: Jedoch wurden mir Steine in den Weg gelegt und e s hört leider auch nicht auf, aber ich lasse mich davon nicht unterkriegen.
Mein Name ist Lisa Wölfl und du hörst MOMENT, den Geschichtenpodcast des MOMENT Magazins. Die junge Frau, die du gerade gehört hast, ist Sabrina. Um ihren Kampf gegen einen scheinbar übermächtigen Konzern handelt unsere allererste Staffel. Das hier ist die erste Folge, jede Woche wird eine neue Folge erscheinen.
Douglas. Auch wenn du noch nie in einer Filiale der Firma warst, du kennst bestimmt den Werbe-Slogan: “Douglas - macht das Leben schöner!” Oder so ähnlich. Und zumindest oberflächlich stimmt das auch. Douglas verkauft edle Parfüms und teures Make-Up. Hinter der schönen Fassade des Hochglanzkonzerns wird hart gearbeitet. Alleine in Österreich arbeiten hunderte Mitarbeiter/innen an den Millionengewinnen mit. Aber unter welchen Bedingungen?
Diese Frage stelle ich mir das erste Mal im Herbst 2019. Ich scrolle auf Facebook und sehe plötzlich ein bekanntes Gesicht. Große Augen, mit Eyeliner umrandet, lange schwarze Haare, Rollkragenpulli. Ja, ganz sicher, das ist Sabrina. Mit ihr war ich in der Schule. Wir hatten nicht viel miteinander zu tun, ich habe sie ewig nicht mehr gesehen. In dem Video spricht sie über Douglas und die schlechten Arbeitsbedingungen dort. Ich schreibe ihr sofort eine Nachricht.
Kurz darauf treffen wir uns in einem Café Alt Erlaa. Sabrina ist an dem Tag ein bisschen verschnupft. Damals, 2019, geht das noch, verschnupft im Café sitzen. Es ist windig und ich hab mein gutes Aufnahmegerät nicht dabei. Zu diesem Zeitpunkt ahne ich nämlich noch gar nicht, wie groß diese Douglas-Sache noch wird und dass wir irgendwann einen Podcast daraus machen. All das führt jedenfalls dazu, dass die Aufnahme so schlecht ist, dass ich sie dir nicht unbedingt antun will. Hier nur ein ganz kurzer Auszug:
Sabrina: Ich bin einmal mit Pollenallergie gekommen, meine Augen waren zugeschwollen. Ich hatte so Gelenkschmerzen, es war so, als hätte ich Fieber, aber ich war halt nicht ansteckend. Die haben mich beinhart dabehalten.
Das ist eine Sache, die Sabrina bei Douglas kritisiert. Sie hat den Eindruck, dass Krankenstände gar nicht gern gesehen werden und ihre Gesundheit egal ist. Das ist aber nicht alles. Sabrina sagt auch, dass sie ihre Pausen fast nie ordnungsgemäß einhalten konnten. In ihrer Filiale gibt es einfach nicht genug Personal.
Alle arbeiten unter Druck, die Stimmung ist schlecht und Sabrina hat sogar gehört, dass die Vorgesetzten Spindkontrollen machen, wenn die betroffenen Mitarbeiter/innen nicht dabei sind. Das wäre ein großer Vertrauensbruch. All das führt dazu, dass Sabrina unzufrieden ist mit den Arbeitsbedingungen bei Douglas.
Ich finde, das hört sich richtig unangenehm an. Versagt hier das Management von Douglas? Ich frage bei dem Konzern nach, was er zu den Vorwürfen sagt.
Dieses Statement habe ich von der deutschen Pressesprecherin bekommen:
Pressesprecherin Douglas Deutschland: Als Arbeitgeber halten wir uns stets vollumfänglich an die arbeitsrechtlichen Vorgaben in Österreich. Das gilt auch für die Einhaltung von Arbeitszeiten und Pausen.
Douglas schätzt und pflegt den engen Kontakt und den offenen, kontinuierlichen und konstruktiven Dialog mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Gut, die Erfahrungen von Sabrina könnten natürlich die absolute Ausnahme sein. Sind sie aber nicht. Im Internet finde ich Bewertungen von ehemaligen Mitarbeiter/innen. Insgesamt bekommt Douglas auf einer Plattform zu Bewertung von Arbeitgeber/innen nur 2 von 5 Sternen. Und die Bewertungen lesen sich so:
Mitarbeiter/in 1: Die Art und Weise wie sie mit den Mitarbeitern im Verkauf umgehen, ist inakzeptabel. Es wird so viel Druck und Angst verbreitet, dass sie niemals das erreichen können, was sie gerne möchten, da die Mitarbeiter irgendwann nicht mehr können.
Eine andere Person schreibt, dass sie ihre Pause neben Mülltonnen verbringen sollte.
Mitarbeiter/in 2: Die Küche wollte mir niemand zeigen, ich wurde hinaus geschickt. Dort stand ein Tisch neben den Mülltonnen, quasi der Müllplatz. Ich wurde bereits von Unbekannten darauf hingewiesen, dass ich unter solchen Bedingungen gehen soll.
Es gäbe keine Wertschätzung von Mitarbeiter/innen, schreibt eine andere Person.
Mitarbeiter/in 3: Wir können nichts dafür das die Firma beim Personal einspart. Bereichsleitungen sind sehr unmenschlich. Nur Zahlen sind wichtig. Der Mensch zählt genau null.
Insgesamt spreche ich mit fünf Menschen über ihre Arbeit bei Douglas. Immer wieder geht es um Personalmangel und schlechte Stimmung. Das Gefühl, nur eine Nummer zu sein. Denn der Druck zu verkaufen ist bei Douglas groß.
Sabrinas Verkaufszahlen werden getrackt und gemessen. Sie muss jedes Mal abliefern.
Sabrina: Jeder von uns hat eine Verkäufernummer und wenn wir abkassieren, müssen wir das angeben und so kann nachgewiesen werden, haben wir genug Douglas-Exklusivmarken verkauft, haben wir genug Produkte von den Wettbewerben verkauft und es wurde auch nachgeschaut, ob die VerkäuferInnen mehr als 2 Produkte an einen Kunden verkauft haben und es wurde wirklich getrackt, wie und was man verkauft.
Ein Wettbewerb funktioniert so: Die Mitarbeiter/innen bekommen von Douglas das Ziel, besonders viel von einer Marke zu verkaufen. Am Ende wird geschaut, welche Filiale am meisten verkauft hat. Sabrina tritt also mit ihren direkten Kolleg/innen gegen andere an. Aber im ganz normalen Tagesgeschäft gibt es auch Konkurrenzkampf im Team. All das ist ziemlich anstrengend, aber Sabrina ist sehr gut in ihrem Job, dem Verkaufen.
Das Geschäft kennt Sabrina schon von ihrem alten Job bei Marionnaud, auch dort ist sie Verkäuferin gewesen. Als die Filialleiterin von Marionnaud zu Douglas gewechselt ist, hat sie Sabrina gleich mitgenommen. Die beiden kennen sich seit Jahren, Sabrinas Arbeit wird von ihrer Filialleiterin sehr geschätzt. Und sie schreibt ihr das auch in Nachrichten:
Filialleiterin: Du machst einen super Job und bist ein Verkaufstalent. Deine Zahlen sprechen für dich. Du machst Umsatz wie eine Vollzeit-Kraft!
Solche Nachrichten bekommt Sabrina im Laufe der Jahre immer wieder von ihrer Filialleiterin. Auch bei Douglas macht sie ihren Job offenbar sehr gut. Hier noch eine Nachricht:
Filialleiterin: Meine Liebe, ich wollte mich für ihren Einsatz und ihr Engagement heute und generell bedanken! Ich schätze Sie sehr und bin stolz auf Sie - auch, dass Sie in meinem Team sind.
Doch Lob und Komplimente reichen Sabrina nicht mehr. Sie will, dass sich die Arbeitsbedingungen verbessern und beschließt, sie muss etwas ändern. Aber was kann eine kleine Mitarbeiterin schon gegen einen internationalen Konzern ausrichten?
Das frage ich Martin Gruber-Risak. Er ist Professor für Arbeitsrecht an der Universität Wien.
OK, es läuft. Gut.
So Sie sind einge - Sie waren noch eingefroren, ja. Ok, ok.
OK super, dann startet das einmal.
Wie kann also eine einfache Mitarbeiterin im Betrieb mitbestimmen? Eine gute Möglichkeit ist ein Betriebsrat, sagt Gruber-Risak.
Martin Gruber-Risak: (Also historisch muss man sagen,) der Betriebsrat wurde als Demokratisierung des Arbeitsplatzes eingeführt. Seit 1919 gibt es in Österreich gesetzlich verankert betriebsrätliche Mitbestimmung im Betrieb. Das sagt schon der Begriff selber.
Der Gedanke dabei war: Nicht nur die Führungsebene soll bestimmen, was passiert. Auch Arbeiter/innen sollen mitentscheiden dürfen.
Einen Schritt weiter gedacht wären wir beim Sozialismus, sagt Gruber-Risak. Dann würden die Leute, die im Betrieb arbeiten, alle Entscheidungen gemeinsam treffen.
Martin Gruber-Risak: Wir sind in der Zwischenstufe hängengeblieben, könnte man sagen, aus der Sicht mancher, andere würden sagen, das passt eh für uns, wir haben demokratische Mitbestimmung im Betrieb. Das bedeutet: Dass sie Interessen der Arbeitenden bei der Betriebsführung mitzuberücksichtigen sind.
Douglas hat in ganz Österreich keinen Betriebsrat. Und das, obwohl der Konzern hier hunderte Mitarbeiter/innen hat. Das bedeutet, dass Arbeitnehmer/innen kaum Möglichkeiten haben, ihre Interessen zu vertreten. Wer eingestellt, gekündigt oder versetzt wird, das entscheiden einfach die Vorgesetzten.
Mit einem Betriebsrat ist das anders. Dieser hat besondere Rechte. Wenn die Firma jemanden kündigen möchte, muss der Betriebsrat zum Beispiel vorher informiert werden.
Martin Gruber-Risak: (Da ist der BR vorher zu informieren,) wenn der BR nicht informiert wurde, dann ist die Kündigung rechtsunwirksam, die ist so, als ob sie nie erfolgt wäre. Wenn man informiert hat, muss man mit dem BR beraten. Der kann eine Stellungnahme dazu abgeben, der kann sogar die Kündigung bei Gericht anfechten und da sehen wir natürlich schon, dass das ein recht weitgehendes Mitbestimmungsrecht ist.
Sabrina setzt sich in den Kopf, dass sie einen landesweiten Betriebsrat für Douglas aufstellen wird. Und der Betriebsrat soll sich dann für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen und den Vorgesetzten auf die Finger schauen. Dafür fängt Sabrina im Sommer 2019 an, ihre Kolleg/innen anzusprechen. Sie muss acht Mitarbeiter/innen rekrutieren.
Sabrina: Ich war ja nur samstags da, das heißt, ich hab sie meistens am Vormittag, wo wir geputzt und geschlichtet da war, also wo nicht so viel Kundschaft war, darauf angesprochen und gefragt, ob sie schon davon gehört haben oder ob sie in ihren alten Firmen, viele sind ja von Bipa oder so gekommen und Rewe hat ja bekanntlich einen Betriebsrat, ob sie das schon kennen und dann hab ich ihnen das kurz erklärt, hab ihnen aber auch gesagt, dass ich halt nach der Arbeit auf sie warte und wir gemeinsam zur U-Bahn gehen und ich ihnen das dann näher erläutere.
Langsam holt Sabrina eine Kollegin nach der anderen ins Boot. Manche haben noch nie von einem Betriebsrat gehört.
Sabrina: Dann kamen die Standardfragen wie: Was macht ein Betriebsrat, wie kann man sich dafür stark machen, was kann man dafür tun und wenn man dann weiter Interesse hat, von vielen Kolleginnen hatte ich ja die Nummer, ich habe es mir so ausgesucht, wen ich anspreche, weil ich hab nicht alle angesprochen, da spielt die Sympathie eine große Rolle, ich hab auch darauf geachtet, wer ist vielleicht in der Risikogruppe, dass sie kurz vorm Rausschmiss sind oder schon etwas frecher sind und den Mund aufmachen.
Die Skepsis ist groß. Manche haben Sorge, ihr Engagement könnte ihren Job gefährden. Außerdem ist die Stimmung in der Filiale seit einiger Zeit ziemlich schlecht. Das liegt unter anderem am Personalmangel, meint Sabrina. Ihre Kolleg/innen arbeiten unter Druck. Diese schlechte Stimmung im Team ruft die Vorgesetzten auf den Plan.
Sabrina: Es gab dann Motivationsgespräche, das war dann so, dass ich extra in die Filiale einberufen wurde. Es wurde zuerst gefragt, wieso gibt es so einen schlechten Vibe in der Filiale. Ich hab dann gesagt, das liegt wahrscheinlich an den willkürlichen Kündigungen. Wenn sie selbst die kündigen, wenn super Zahlen haben. Dass eine, die wirklich schlecht ist, klar bekommt die Angst.
Sabrina hat keine Angst. Sie macht weiter. Ich finde das nicht selbstverständlich. Sabrina arbeitet ja nur einmal die Woche bei Douglas. Sie macht ihren Job gerne. Aber Sabrina weiß auch, dass sie nicht ewig in der Beauty-Branche arbeiten will. Ich will wissen, wieso sie sich trotzdem für bessere Arbeitsbedingungen bei Douglas einsetzt.
Sabrina und ich sitzen diesmal in ihrem Zimmer im 22. Bezirk in Wien. Sie wohnt mal bei ihrer Mutter, mal bei ihrem Vater. Überall liegt Make-Up, Lidschatten. Ihren Hund müssen wir aussperren, weil er zu aufgeregt ist. Wenn du genau zuhörst, kannst du ihn leise weinen hören.
Sabrinas Hund, Chico, hat weißes, zotteliges Fell, er ist recht klein und offensichtlich liebt er Menschen. Aber auch wenn er ein bisschen die Show stiehlt, bin ich ja für Sabrina da. Ich will sie fragen, wie sie zu dem Menschen geworden ist, der heute vor mir sitzt.
Ich frage Sabrina, wie die Leute, die ihre nahe stehen, ihre Persönlichkeit beschreiben würden.
Sabrina: Also ich schätze mal, das was alle sicher gemeinsam sagen würden, wäre fürsorglich, dennoch aber sehr stur. Was gut und schlecht sein kann (lacht)
Stur ist ein gutes Stichwort. Daran werde ich dich in den nächsten Folgen noch einmal erinnern.
Sabrina: Auf jeden Fall kommunikativ, ruhig bin ich nicht. Also ruhig bin ich nicht. Schüchtern - ich glaube, keiner wird mich als schüchtern bezeichnen.
Sabrina und ich waren gemeinsam in der Schule. Sie eine Klasse über mir. Die Schule ist sehr klein, wir kennen uns vom Gang. Ich erinnere mich noch daran, dass sie zurückhaltend war. Ganz anders als heute.
Sabrina: Ich muss zugeben, in der Schule war ich eher ruhiger, was das anbetraf, ich hab mich gegen Lehrer vielleicht gewehrt, wenn eine ungerechte Note war, bin hingegangen und hab gefragt, das waren für mich die Kämpfe, die ich ausgeführt hab. Für mich war es eher so, dass sich Leute für mich eingesetzt haben, weil ich doch eher das Mobbing-Opfer war.
Auch das kommt mir bekannt vor. Wie es in der Schule eben manchmal so ist, wird eine Person zufällig zur Zielscheibe. Umso mehr beeindruckt mich, was in den vergangenen 8 Jahren passiert ist, seit wir uns das letzte Mal über den Weg gelaufen sind.
Sabrina: Aber ich sag mal so, später hab ich das in dem Sinn zurückgegeben, wo ich, meine Schwester ging halt auf dieselbe Schule wie ich und das Ding ist, ich mein, du kennst ja die Schule, 19. Bezirk (lacht), Privatschule und es gab halt einen Jungen, der ist halt immer sehr aufgefallen in ihrer Klasse, negativ und er hat dann wirklich versucht, bei meiner Schwester Cyber-Mobbing zu betreiben.
Und hab halt natürlich meine Schwester verteidigt und ab dem Zeitpunkt, sagen wir mal so, hat sich niemand mehr getraut.
Das war vielleicht das erste Mal, dass Sabrina sich bewusst einer Ungerechtigkeit in den Weg gestellt hat. Schüchtern und zurückhaltend, so ist sie nicht mehr.
Sabrina: Also ich hab das wirklich im Keim erstickt, nicht dass es so eskaliert wäre, wie bei mir. Nachdem gab es nie wieder so einen Vorfall.
Aber Ungerechtigkeiten gibt es auch im Leben nach der Schule. Am Arbeitsplatz zum Beispiel. Bei einer Möbelfirma macht Sabrina die ersten Erfahrungen als Mitarbeiterin, die wenig zu sagen hat.
Sabrina: ich hab ja öfters im Einzelhandel gearbeitet und ich hab eigentlich, muss ich sagen, an sehr skurrilen Arbeitsplätzen gearbeitet, also ich hab auch eine zeitlang das Studium stillgelegt, um mehr zu arbeiten. Was ich da manchmal erlebt hab. Und sie hat halt wirklich. Sorry, mein Hund (lacht)
Sie hat dann, am Ende war es so, dass wir, also ich hab 6 Stunden Dienste gehabt und normalerweise konnte ich nicht einmal aufs Klo gehen oder sie hat uns ausspionieren lassen, das Ding war einfach, es war ein Skandal, aber nicht ein ganz so große wie Douglas, weil es kein Großkonzern war, sag ich mal so.
Genau, Douglas, deswegen sitzen wir hier. Der milliardenschwere Konzern, bei dem laut Sabrina schlechte Arbeitsbedingungen herrschen. Ihr starker Sinn für Gerechtigkeit ist nicht das einzige, was Sabrina ausmacht. Sie hat nicht nur den Drive, etwas zu verändern, sie hat auch das Wissen. Sie studiert nämlich Jus.
Sabrina: Ich wollte bis ich 13 war Kinderärztin werden und dann als ich 13 war, war schon Jus. Ich weiß nicht, vielleicht weil ich Perserin bin (lacht) Nein, ähm. Und irgendwie hab ich mich ins Eherecht total interessiert, eh Familienrecht und so, das war so ein Faktor, der mich so auch sehr geprägt hat, weil zu dieser Zeit haben sich meine Eltern scheiden lassen und irgendwie hab ich mir dann gedacht, ich möchte es halt den Familien so leicht wie möglich machen, weil ich weiß wie das ein Kind beeinträchtigen kann, ich weiß, wie das ein Kind beeinflussen kann. Und und und.
Eherecht, Familienrecht, das ist Schnee von gestern. Sabrina interessiert sich mittlerweile vor allem für Arbeitsrecht. Sie will für Arbeitnehmer/innen eintreten, die ihre Rechte alleine nicht durchsetzen können.
Sabrina lässt sich bei der Arbeiterkammer und Gewerkschaft beraten, wie sie am besten vorgehen kann. Sie informiert sich über die Abläufe und lernt, was sie braucht, um eine Betriebsversammlung einzuberufen. Im Juli und August möchte sie genug Kolleg/innen beisammen haben, um dann im September die Betriebsversammlung einzuberufen und eine Wahl einzuleiten. Sie braucht dafür acht Zusagen.
Doch dann, am Samstag, dem 24. August 2019 passiert etwas, worauf Sabrina nicht gefasst war.
Sabrina: Ich war gerade mitten in einem Make Up, ich hatte gerade eine Kundin. Ich werde ins Büro gerufen.
Sabrina ist skeptisch. Folgt aber ins Büro. Dann geht es ziemlich schnell zur Sache.
Sabrina: Sie sagen zu mir: Wir haben eine sehr schlechte Nachricht, wir müssen uns von Ihnen trennen. Und ich frage warum. Naja, ich brauche positive Leute und Sie bringen so viel negative Stimmung rein und Sie stiften Unruhe. Ich frage: Von welchen Kolleginnen haben Sie das gehört? Ja, das können wir nicht sagen. Ich: Ist es wegen dem BR?
Sabrina ist plötzlich ihren Job los. Aber sie hat schon einen Plan. Was sie vorhat, hörst du in der nächsten Folge von MOMENT. Ein Podcast des "Moment Magazin". Den Podcast findest du auf allen gängigen Plattformen wie Apple Podcasts oder Spotify.
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