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Abgeschminkt | Folge 4

Episode Summary

Es gibt große Neuigkeiten, die alles ins Wanken bringen - wird Sabrina noch gegen den Riesenkonzern Douglas gewinnen?

Episode Notes

Sabrina arbeitet schon seit 1,5 Jahren daran, einen Betriebsrat bei Douglas aufzustellen. Fast genauso lange ist sie in Gerichtsverfahren mit ihrem ehemaligen Arbeitgeber verwickelt. Und nach all den Monaten bekommt Sabrina eine Nachricht, die so niederschmetternd ist, dass sie zum ersten Mal ernsthaft überlegt, aufzugeben.

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Musik: Ghost Beatz/Soundstripe

Episode Transcription

Sabrina, Telefonat:

Das hat sie euch jetzt gesagt?

Das hat sie Verena gesagt. Heute am Telefon.

Ähhhh. Ich verstehe das nicht.

(Jetzt steh ich vor Wahl, ob ich Berufung eingehe oder ob ich auf einen Vergleich setze.)

Die letzten drei Tage sind komplett verrückt.

Ja.

Also sie hat einfach komplett ihre Meinung geändert.

Ja.

Und jetzt will sie das Urteil neu schreiben (und Douglas recht geben)
Mhm.

Mein Name ist Lisa Wölfl, ich bin Journalistin und begleite Sabrina bei ihrem Arbeitskampf für einen Betriebsrat. Das ist Folge 4 von MOMENT, des Geschichtenpodcast des Moment Magazins. Wenn du die Vorgeschichte noch nicht kennst, hör dir doch die Folgen 1 bis 3 zuerst an.

Jetzt wird es ernst. Sabrina muss wieder vor Gericht. Zwar hat sie damals gegen Douglas gewonnen, als es um die Kündigung im Sommer 2019 ging - wurde dann aber prompt entlassen. Gegen die Entlassung kämpft Sabrina also diesmal vor Gericht. Wird Sabrina ihren Job bei Douglas zurückbekommen oder ist alle Hoffnung verloren?

Sabrina:  Ja, ich fühl mich ganz OK, es ist immer ein komisches Gefühl vor Gericht zu sein, weil du nie weißt, was auf dich zukommt, aber heute wird nur versucht, Vergleiche zu finden.

Bevor die richtige Verhandlung beginnt, treffen sich Sabrina und der Anwalt von Douglas vor Gericht, um zu schauen, ob sie sich nicht doch irgendwie einigen können. Es ist Sommer 2020. Vor ziemlich genau einem Jahr hat Sabrina angefangen, Kolleg/innen für einen Betriebsrat zu motivieren. Und jetzt sitzt Sabrina schon wieder vor Gericht. Zum ersten Mal tragen wir alle Masken.

Sabrina: (Ja, schon, )das letzte Mal war ich im Winter hier und da war alles ganz normal vor Corona und jetzt sitzt du hier mit Maske und ich dachte auch nicht, dass ich nochmal hier herkomme, so allgemein, also. Nicht für das, nicht für Douglas.

Was glaubst du, wird heute passieren?

Ich will nicht so dings sein, aber der Anwalt von denen will das hinauszögern, ich glaube nicht, dass wir auf einen gemeinsamen Nenner kommen.

Sabrina will ihren Job zurück, damit sie den Betriebsrat gründen kann. Douglas sagt: Keine Chance. Bietet Sabrina aber einen Deal an: 5.000 Euro an, damit sie die Klage zurückzieht. Wenn ich ehrlich sein soll - ich hätte an ihrer Stelle das Angebot wahrscheinlich angenommen.

Sabrina:  Es war so, ich hab gewonnen, dann war kurz Medienrummel, dann war es wieder total still nach einer Woche. Dann kam es mit der Entlassung, dann kam das mit der Kundgebung. Wir haben ja gesehen, was die ganzen Aktionen gebracht haben. 

Medienrummel gibt es nicht mehr. Sabrinas Kündigung und auch ihre Entlassung - das sind Nachrichten von vorgestern. Ich bin die einzige Journalistin bei der Verhandlung, die anderen Medien interessieren sich nicht mehr für den Fall. Sabrina könnte das Geld annehmen und trotzdem weiter die Douglas-Mitarbeiter/innen dazu motivieren, einen Betriebsrat zu gründen. Sie ist ja jetzt schließlich bei der Gewerkschaft beschäftigt. Aber Sabrina lehnt den Deal ab. 

Ein paar Monate später nach dem gescheiterten Deal beginnt die richtige Verhandlung. Sabrina muss vor Gericht zeigen, dass ihre Entlassung nicht gerechtfertigt war. Zeug/innen sind geladen, ein paar warten schon vor dem Gerichtssaal. Aber nach etwa einer halben Stunde bricht der Richter die Verhandlung ab. Und er hat dafür einen guten Grund.

Es gibt große Neuigkeiten, die alles ins Wanken bringen. Du erinnerst dich: Im Sommer 2019 wurde Sabrina von Douglas gekündigt, während sie dabei war, einen Betriebsrat aufzustellen. Vor Gericht hat Sabrina Recht bekommen und durfte ihren Job wieder machen. Douglas hat dagegen Berufung eingelegt. Und genau diese Berufung ist jetzt durchgegangen. Damit ist Sabrinas Gewinn futsch.

Und der Richter, der über die Entlassung entscheiden soll, sagt: Es ergibt wenig Sinn, über die Entlassung zu sprechen, wenn noch nicht einmal das erste Verfahren zur Kündigung entschieden ist. Er bricht die Verhandlung ab und schickt die Zeug/innen nach Hause.

Sabrina stürmt aus dem Verhandlungssaal. Vor dem Gerichtsgebäude finde ich sie völlig aufgelöst. Sabrina weint. So habe ich sie noch nie gesehen. Deswegen lasse ich mein Aufnahmegerät erstmal in der Tasche. 

Sabrinas Anwältin Verena Weilharter stimmt zu, kurz etwas zu sagen.

Verena Weilharter: Faktisch wahnsinnig frustrierend, einfach weil das beweist, wie gut das funktioniert vom Arbeitgeber -  tschüss! Das waren gerade Anwalt und Sprecher von Douglas. Wie gut das funktioniert, das so hinauszuzögern, dass es nur noch frustriert. Unser einziges Ziel war ja nur der Betriebsrat und das ist für die Beschäftigten einfach nicht motivierend. Wenn sie jetzt immer diese schwebenden juristischen Begriffe hören und keine Entscheidung da ist.

Jetzt hat Sabrina sich wieder gefangen und denkt sofort daran, was diese Nachricht für die Gründung vom Betriebsrat bedeutet.

Sabrina: Darf ich im Namen der Beschäftigten etwas sagen. Ich glaube, nachdem das erste Urteil gekommen ist, wo ich Recht bekommen habe, waren sie motiviert, dann kam die Entlassung, die Motivation war schwindend und jetzt, wo es in der Schwebe steht, ist es wieder so ein Schlag für sie.

Zur Erinnerung: Im Sommer 2019 wurde Sabrina stinknormal gekündigt. Das heißt, es gibt eine Kündigungsfrist, in der Douglas sie weiterbezahlt und Douglas muss keinen Grund angeben.

Im Sommer 2020 wurde Sabrina entlassen. Eine Entlassung muss Douglas mit einer schweren Verfehlung begründen, Frist gibt es keine.

Achtung, jetzt wird es technisch. Denn wie so ein Verfahren abläuft, ist nicht ganz unkompliziert.

Es ist so: Das Oberlandesgericht sagt, das Urteil vom Arbeits- und Sozialgericht zur Kündigung hat Mängel. Deswegen ist jetzt wieder die Richterin am Zug, die damals, vor einem Jahr, den Vorsitz beim Prozess zur Kündigung hatte. Diese Richterin hat jetzt drei Möglichkeiten:

  1. Ding Sie schreibt das Urteil neu und begründet diesmal besser, wieso Sabrina Recht bekommt. Das wäre für Sabrina die beste Möglichkeit.
  2. Ding Die Richterin wiederholt die gesamte Verhandlung. Dann müssen alle wieder vor Gericht kommen und aussagen. Das wäre ziemlich anstrengend für alle Beteiligten.
  3. Ding Oder sie ändert ihre Meinung, schreibt das Urteil neu und gibt doch Douglas Recht. Das wäre für Sabrina eine absolute Katastrophe.

Nur einen Tag nach der geplatzten Verhandlung ruft mich Sabrina an. Sie hat Neuigkeiten.

Sabrina: Weil das Oberlandesgericht meinte, dass ich ja nicht vorhatte, in nächster Zeit, und damit meinen sie im Abstand von 1-2 Wochen die Betriebsratswahl einzubringen, meinte die Richterin halt, dass sie doch Douglas Recht zusprechen wird.

Das hat sie euch jetzt gesagt?

Das hat sie Verena gesagt. Heute am Telefon.

Ähhhh. Ich verstehe das nicht.

Jetzt steh ich vor Wahl, ob ich Berufung ein gehe oder ob ich auf einen Vergleich setze.

Oh mein Gott, damit habe ich nicht gerechnet.

Ich auch nicht.

Die letzten drei Tage sind komplett verrückt.

Ja.

Also sie hat einfach komplett ihre Meinung geändert.

Ja.

Und jetzt will sie das Urteil neu schreiben und Douglas Recht geben.

Mhm. 

Sabrinas Anwältin schickt mir alle Dokumente von der Berufung und vom neuen Urteil. Grob zusammengefasst hat Sabrina folgendes Problem: Das Oberlandesgericht sagt, auch wenn die Geschäftsführerin von Sabrinas Plänen wusste, einen Betriebsrat gründen zu wollen, reicht das nicht. Die Geschäftsführerin muss gewusst haben, dass Sabrina mit der Gewerkschaft in Kontakt war. Und darauf gibt es keine Hinweise.

Wieso das der Knackpunkt sein soll, geht Sabrina nicht in den Kopf.

Sabrina: Dass die Geschäftsführung wusste, dass ich einen Betriebsrat mache, das war klar. Wenn du einen Betriebsrat machst, machst du das eigentlich eh Hand in Hand mit der Gewerkschaft, weil die die Räumlichkeiten und Ressourcen und alles hat und auch das Wissen, dass das auch richtig geht, dass man das nicht anfechten kann. Es ist doch egal, ob ich das alleine oder mit der Gewerkschaft gemacht habe. Die Ambitionen zum Betriebsrat waren ja da.

Ich hätte die Richterin gerne gefragt, wie sie so einfach ihre Meinung ändern kann. In ihrem ersten Urteil hat sie noch argumentiert, dass das Gesetz zwar für Sabrinas Fall weit interpretiert werden muss, die Kündigung aber rechtsunwirksam ist. Denn sonst wäre einem Unternehmen Tür und Tor geöffnet, einen Betriebsrat im Keim zu ersticken.

Und genau das scheint jetzt rechtlich okay zu sein.

Aber die Richterin darf sich nicht zu Gerichtsprozessen äußern. 

Jetzt muss Sabrina eine Entscheidung treffen. Das Angebot von Douglas steht. Wenn Sabrina ihre Klage wegen der Entlassung zurücknimmt, dann bekommt sie 5.000 Euro - und kann die ganze Sache endlich hinter sich lassen.

Was machst du jetzt?

Sabrina: Ich weiß es echt nicht. Ja, weißt du, ich mein, das Ding ist, ich überlege gerade halt. Dieser Betriebsrat war ein Herzensprojekt von mir. 

Die zwei, drei Mädels aus Wien, die werden abspringen, wenn sie hören, dass ich doch verloren hab. Oder, dass ich mich verglichen hab. Weißt. Es ist so. Alleine nach der Entlassung sind vier Leute abgesprungen. Ich hatte sechs Leute, jetzt sind es nur noch zwei. 

Ich will natürlich nicht, dass Douglas gewinnt, da ist auch mein Stolz drinnen.

Dass Sabrina es überhaupt so lange ausgehalten hat, ist für mich ein Wunder. 

Lass dir die ganze Sache nochmal durch den Kopf gehen: Du hast einen Samstagsjob, den du gerne machst. Aber nicht alles läuft super. Also machst du dir echt die Mühe und beginnst, einen Betriebsrat aufzustellen. Dann verlierst du deinen Job. Das ist schon schlimm genug. Vor Gericht wird dir dann vorgeworfen, du wärst eine schlechte Mitarbeiterin. Endlich kriegst du recht, aber dann wirst du sofort wieder entlassen. Und jetzt, mit dem jüngsten Urteil - anderthalb Jahre nachdem du angefangen hast, Leute für einen Betriebsrat zu suchen - beginnst du wieder von vorne.

Ich frage Sabrina, wie sie das letzte Jahr überstanden hat.

Sabrina: Ich danke auf jeden Fall sehr meinen Freunden. Jedes Mal, wenn ein Urteil gekommen ist, entweder ein war ein Grund zum Feiern oder (lacht) es war ein Grund auf jeden Fall tiefgehende Gespräche zu führen. Ich weiß eben noch wie das aus der 2. Instanz zurückgekommen ist vor ein paar Wochen. Ich glaube, du hast mich eh gesehen, wie ich ausgesehen habe, ich hab nicht sehr gut ausgeschaut, allgemein.

Die haben gesagt: Du gibst j etzt aber nicht auf, oder? Ich so, naja, ich weiß nicht und ich schätze mal, diese Stärke, die sie mir da gegeben haben, dieses also auch von meiner Familie aus

nach der Entlassung bin ich mit meiner Mutter ein paar Tage weggefahren und hab meinen Kopf freibekommen und im Sommer überhaupt. Da war ich total beschäftigt mit der BR-Gründung, sodass ich gar keine Zeit hatte, über das Gericht nachzudenken. Man stürzt sich halt in eine andere Arbeit.

Das Jahr 2020 wird nicht in die Geschichte eingehen als das Jahr ihres Lebens, so viel ist mal klar. Aber Sabrina erinnert sich auch an die guten Momente.

Sabrina: 2019 war schon sehr schwer für mich, weil da halt ja alles begonnen. 2020 hat nochmal den Rest gegeben Wobei ich zugegeben muss, die erste Hälfte war ganz nice mit dem positiven Urteil, aber ja. Jetzt wieder mit sag ich mal, sind wir mitten in der Betriebsratsgründung und das heißt, wir, und jetzt wissen wir halt nicht, wie das weitergehen soll Vor allem es steht mit dem Einzelhandel natürlich auch in den Sternen, ob es jetzt nicht doch geschlossen wird, also es wird auch schwerer sein, die Kollegen wieder zu erreichen, außer sie erreichen die Gewerkschaft selbst. Also ja. 2020 war auf jeden Fall eine (lacht) Herausforderung.

Aber Sabrina, wie sie so eben ist, sieht in der Krise sogar etwas Positives.

Sabrina: Das klingt jetzt vielleicht sehr komisch, wenn ich das sag, aber dennoch hat es die Leute ein bisschen aufgeweckt, nicht nur bei Douglas, auch bei anderen Einzelhandel sag ich mal Firmen wo es keinen Betriebsrat gegeben hat, wie schwer es doch war, weil, so haben sie auf jeden Fall sicher den Wert eines Betriebsrates mehr zu schätzen gewusst als jetzt vor der Pandemie, muss ich auch ehrlich gestehen.

Es dauert nicht lang, bis Sabrina sich wieder bei mir meldet. Sabrinas Anwältin rät ihr, Berufung einzulegen.

Sabrina: Es geht jetzt darum, dass die das Urteil von der Richterin gelesen hat, weißt eh, von der ersten und sie hat gesagt, dieses Urteil ist so fatal, dass, also wenn dieses Urteil veröffentlicht wird und wir nichts dagegen machen, wird es wahrscheinlich nie wieder einen Betriebsrat geben. Nirgendwo. Geschweige denn in Douglas. Ja.

Ich sags mal so: Arbeitsrechtlich wäre es gut, wenn ich weiterkämpfe.

Plötzlich geht es nicht mehr nur um Sabrina, ihre Kündigung, ihren Wunsch nach einem Betriebsrat für den Parfümeriekonzern Douglas. Es geht um alle ArbeitnehmerInnen, die einen Betriebsrat gründen wollen. Wenn es vor Gericht nicht genügt, dass Sabrina gerade dabei war, einen Betriebsrat zu gründen und die Geschäftsführung davon wusste - wie soll sich dann jemals wieder jemand trauen, so etwas in die Wege zu leiten? 

Sabrinas Entscheidung ist gefallen.

Sabrina: Aber ich hab mich entschieden, dass ich die Klage weiter mache.

Meine Zukunft ist halt Arbeitsrecht und deswegen wäre es einfach nur logisch für mich, wenn ich da mit mache. Und ich würde es bereuen, wenn ich da jetzt gewinnen könnte, wenn die Möglichkeit bestünde, es aber nicht versucht hätte.

Und wie fühlst du dich jetzt? Wird das was?

Eigentlich schon.

Die Entscheidung hat sich Sabrina nicht leicht gemacht. Sie hat viel mit ihrer Familie darüber gesprochen, aber am Ende gab es nur eine richtige Antwort für sie.


Sabrina: Ich hab mich mit allen zusammengesetzt, mit meinen Freunden, meiner Familie, der die Geschichte kennt  und hab mich da ein bisschen beraten lassen. Und sogar er - Sabrina meint ihren Vater, der anfangs skeptisch war - hat dann gesagt, ja, mach weiter, weil es ist doch eine große Sache, wofür du stehst und auch wenn du nicht in der Branche bleiben willst, du hast auf jeden Fall ein Statement gesetzt und ja.

Überrascht? Bin ich nicht. Sabrina sagt ja, sie ist stur. Dass Sabrina weiterkämpft, verstehe ich. Aber wieso lässt Douglas die Sache nicht einfach ruhen? Spätestens wenn Sabrina ihr Studium fertig hat, würde Douglas sie ohnehin loswerden.

Mario Ferrari: Ich glaube, dass Douglas schon hier versucht, Muskeln spielen zu lassen. 

Das ist wieder Mario Ferrari von der Gewerkschaft der Privatangestellten.

Aus meiner Sicht komplett irrational, also wirklich unnötig, das muss ja auch dem Unternehmen Geld kosten, ich kenne Kunden, die sagen, ich kaufe nicht mehr bei Douglas ein, weil so geht man nicht mit Menschen um. Also das hat auch für Douglas Auswirkungen. 

Während der ganzen Sache darfst du nicht vergessen, wie viel mehr Möglichkeiten so ein reicher Konzern hat. Die Zeit und das Geld, die Douglas in den Prozess hineinstecken kann. Du kannst dir sicher sein, dass der Topanwalt von Douglas nicht billig ist. 

Nicht nur Sabrina ist der Streit um ihren Arbeitsplatz und um einen Betriebsrat wichtig. Offensichtlich will Douglas auf keinen Fall zulassen, dass Sabrina wieder für sie Make-Up und Parfüm verkauft.

Sabrina muss jetzt weiter Unterschriften sammeln, damit doch noch eine Betriebsversammlung stattfindet und die Mitarbeiter/innen von Douglas einen Betriebsrat wählen können. Diese Aufgabe ist in der Zwischenzeit nicht leichter geworden. 

Sabrina: Von den ganzen Leute aus meiner Filiale kenne ich nur noch 2 oder 3 Mitarbeiter. So viele wurden versetzt, herumgetauscht. Und so ist es halt, wie Douglas agiert. Da haben sie natürlich freien Fuß, weil jetzt werden sich viel weniger Leute trauen und ja.

Und Sabrina hat noch ein anderes Problem. Ihr Job bei der Gewerkschaft läuft aus, es war von Anfang an befristet. Sabrina will ehrenamtlich bei der GPA weitermachen.

Der Oberste Gerichtshof muss nun Sabrinas Berufung prüfen. Bis Sabrina ein Ergebnis zu sehen bekommt, wird es noch lange dauern. In der Zwischenzeit versucht sie, die Unterschriften zusammenzubekommen und lernt für ihr Jus-Studium. Sie verbringt die meiste Zeit zu Hause. Wien steht wegen Corona weiter still.

Über Weihnachten wird es ruhiger um Sabrina und Douglas. Das Jahr 2020 ist endlich vorbei. Aber entspannt bleibt es nicht lange. Am 28. Jänner 2021 schickt Sabrina mir eine Sprachnachricht:

Sabrina: Meine Liebe, du wirst jetzt eine der ersten sein, die das erfahren wird. Also in Wien werden jetzt 4 Filialen schließen von 12, also ein Drittel macht zu und die in Villach wird auch geschlossen und die Mitarbeiter werden von Villach nicht übernommen. Die verlieren fix ihren Job.

Jetzt passiert genau das, wovor Sabrina seit Monaten warnt. Das Unternehmen ist in einer Krise, und kein Betriebsrat ist da, um den Angestellten zu helfen. 

Wie geht es weiter mit Douglas und dem Betriebsrat? Das erfährst du in der nächsten Folge von Abgeschminkt. Ein Podcast des "Moment Magazin". Den Podcast findest du auf allen gängigen Plattformen wie Apple Podcasts oder Spotify.

Hast du eine Frage für Sabrina? Dann schick mir doch eine Sprachnachricht unter 0664 10 233 eins eins. 

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